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Präventivprojekt für Vorschulkinder

Juna und Norwin reisen durch das Leben

Abschied, Tod und Trauer gehören zum Leben – auch zum Leben von Kindern. Vielen Erwachsenen fällt es jedoch schwer, mit ihren Kindern diese Themen zu besprechen. Kinder haben aber viele Fragen dazu und brauchen ehrliche Antworten.

Daher wollen wir mit unserem Präventivprojekt für Vorschulkinder „Juna und Norwin reisen durchs Leben“ Kinder in einer frühen Lebensphase über die Themen Abschied, Tod und Trauer aufklären. Gerade im Vorschulalter von fünf bis sechs Jahren beginnen Kinder die Endgültigkeit des Todes zu begreifen und stehen dem Thema offen und vorurteilsfrei gegenüber. Sie erhalten die Möglichkeit, sich mit abschiedlichen Lebenssituationen auseinanderzusetzen, Wissen anzueignen und Strategien des Umgangs und der Bewältigung zu erlernen

Unser Bildungskonzept für Vorschulkinder zum Thema Abschied, Tod und Trauer bietet
6 aufeinanderfolgende Projekttage in der jeweiligen Kindertagesstätte an.


Die Kinder lernen im Projekt den natürlichen Kreislauf des Lebens kennen, der Werden und Vergehen, Gesundheit und Krankheit, Trauer und Trost einschließt.

Begleitet werden sie dabei von 2 Mitarbeitenden und den Handpuppen Juna und Norwin.

Der Projektablauf

Der 1. Tag widmet sich „Gefühlen“.

Die Kinder sprechen über Gefühle und lernen, dass jeder Mensch unterschiedlich fühlen kann und warum es wichtig ist, sein Gefühl zu zeigen.

Am 2. Tag geht es um „Werden und Vergehen“.

Über das Wachsen und Vergehen in der Natur lernen die Kinder den Kreislauf des Lebens kennen und übertragen diesen auf die Lebenskurve des Menschen.

Der 3. Tag steht unter dem Motto Gesundheit und Krankheit.

Die Kinder lernen die Zeichen der Lebendigkeit zu benennen und überprüfen diese an ihrem eigenen Körper. Es werden Fragen der Kinder zum Thema Gesundheit und Krankheit beantwortet und die Kinder lernen, dass auch Krankheit zu unserem Leben gehört.

Am 4. Tag geht es um „Abschied, Tod und Trauer“.

Die Kinder erfahren von den nachfolgenden Abläufen, wenn ein Mensch gestorben ist. Ein Kinderbuch zum Thema wird besprochen und eine Tierbeerdigung im Garten des Kindergartens zelebriert.

Am 5. Tag besuchen die Kinder einen Friedhof und lernen diesen als einen Abschieds- und Erinnerungsort mit einer Trauerkapelle und verschiedenen Grabstätten kennen.

Der 6. Tag widmet sich „Trost und Trösten“.

Die Kinder sprechen über verschiedene Möglichkeiten des Tröstens und Getröstet werden.

Abschlussfest

Am Ende wird ein Abschlussfest gemeinsam mit den Eltern gefeiert. Dort können die Kinder ihren Eltern zeigen, was sie über das Leben gelernt haben.

Unser Anliegen ist es dazu beizutragen, Kinder zu Empathie fähigen Menschen zu bilden und ihnen in Zusammenarbeit mit Erzieher*innen und Eltern mögliche Ängste zum Thema Abschied, Tod und Trauer zu nehmen. Sie sollen den Tod als natürlichen Teil des Lebenskreises begreifen und lernen, ohne Scheu ihre Gefühle über Verluste zu äußern und zu bearbeiten.
Meist fällt es Erwachsenen schwer, diese Themen anzusprechen. Kinder aber stellen offene Fragen und haben ein Recht auf ehrliche Antworten.
Projektvorbereitend gehört ein Erzieher*innen - Informationsvortrag und ein Elternabend zu unserem Angebot. Die Eltern werden während der Projektwochen über eine Wandzeitung und „Reporterfragen“ in die Themen integriert und können beim gemeinsamen Abschlussfest alle verwendeten Materialien kennenlernen und mit den Projektmitarbeitenden ins Gespräch kommen.
 

Wir führen unser Projekt seit 2014 in Leipziger Kindertagesstätten durch. Die Finanzierung erfolgt aktuell ausschließlich über unregelmäßige Spenden und Eigenmittel
unserer GmbH. Seit 2014 konnten wir bereits über 1000 Projekte in Kindertagesstätten verschiedener Träger realisieren und damit bei einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 15 bisher über 1500 Kinder erreichen.

Wenn Sie als Kindertagesstätte mit Ihren Vorschulkindern unser Projekt durchführen möchten, dann kontaktieren Sie uns gerne.

Ansprechpartnerin

Susan Graf
Koordinatorin

Telefon:0341-47 83 98 12 
Fax:0341-47 83 95 64
E-Mail:hospizium-kinder@hospizium-stiftung.de

2022 erhielt unser Projekt eine Förderung durch den Quartiermeister e.V. Leipzig

 

Das sagt Quartiermeister zur Förderung und über unser Projekt:

“Juna und Norwin reisen durch das Leben” - ein zauberhaftes Projekt des Hospiz ADVENA, das wir Dank eures Quartiermeister-Dursts mit 1.000 € fördern konnten. 0lli aus Leipzig hat sich die Arbeit des Projekts etwas näher angeschaut.

Worum geht’s?

Die Sockenpuppen Juna & Norwin erzählen eine Geschichte über den Verlauf des Lebens und helfen so Vorschulkindern sich den Themen Abschied, Tod und Trauer zu nähern. Einige von ihnen besuchen bereits ihre Großeltern im Hospiz, von denen sie sich verabschieden müssen. Das ist oft tränenreich und mit viel Angst und Unwissenheit verbunden. Denn das Thema Tod wird in vielen Familien nicht angesprochen oder teilweise sogar tabuisiert. Die Projektkoordinatorin Susanne Graf erzählt, dass viele Kinder z.B. bis heute davon ausgehen, dass man auf dem Friedhof stirbt. Ein eigenartiger aber doch so naheliegender Gedanke.

Daran zeigt sich, dass Kinder die Welt noch vorurteilsfrei und unvoreingenommen sehen. Die Idee des Hospiz ADVENA ist es deswegen, präventiv also, offen und spielerisch an mehreren Projekttagen an das Thema heranzuführen. Jeder Tag steht im Zeichen eines anderen Schwerpunktes. Was sind traurige Gefühle? Wie spreche ich darüber? Was bedeutet Gesundheit und Krankheit? Wie tröste ich andere? Auch ein Besuch des Friedhofs steht an, der Kinder zu neugierigen Entdecker*innen werden lässt.

Wir finden, “Juna & Norwin reisen durch das Leben” ist ein unheimlich wichtiges Projekt, das in der Bildungsarbeit eine große Lücke füllt. Das zeigt sich auch am wachsenden Interesse von KITA’s in Leipzig an dem Workshopangebot. Die Wartelisten sind lang. Unser Fördergeld hilft der Projektkoordinatorin, genügend Workshopmaterialien für immer mehr Teilnehmer*innen anzuschaffen. Davon profitieren letztendlich noch mehr Vorschulkinder.

Wir sagen Weiter so! "